Wednesday, September 7, 2011

Mitteldistanz Cologne Triathlon Weekend

So heute habe ich endlich wieder eine richtige Tastatur. Ich hoffe hier ist der richtige Platz um meinen Wettkampfbericht unterzubringen (urspruenglich geschrieben auf fasttwitch.de).

Wie ich irgendwo schon mal geschrieben habe, war das also meine erste Mitteldistanz nach insgesamt knapp anderthalb Jahren Triathlon (bzw. Ausdauersport überhaupt). Mein Plan war hauptsächlich ins Ziel zu kommen, und eventuell unter 7 Stunden zu bleiben - das erschien mir nach den Trainingsergebnissen gut machbar :)

Ich bin mit meinem "Fanclub" (bestehend aus Mutter und Schwester) am Freitag schon nach Köln gefahren (praktischerweise wohnt mein Bruder dort, so dass wir seine Wohnung verwüsten durften). Abends war ich trotz (oder wegen?) des Pausentags ziemlich platt und hatte Rückenschmerzen... also früh ins Bett gegangen und mit dem Mantra "ich bin fit und gesund" im Kopf eingeschlafen.

Samstag gings mir wieder gut, also weiter nach Plan: morgens noch kurz die letzte Einheit absolvieren und danach gemütlich das Rad mit den Öffis zum Fühlinger See bringen. Dumm nur, dass ich nicht daran gedacht hatte, meinen Helm mitzunehmen. Also stand ich dann vorm Rad Checkin und musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Aber immerhin konnte ich meine Startnummer und die zig Wechselzonen-Beutel schonmal mitnehmen und anschauen wo genau ich am Sonntag hin muss... gut für den Kopf :-)

Sonntag morgen war ganz entspannt - vor allem weil ich auf dem Hinweg meine zwei "Gepäckträger" dabei hatte, so musste ich mich nur um mein Rad kümmern ;-)
Nach dem Rad-check stand ich erst etwas planlos in der WZ1 herum, wurde aber gleich von einem Helfer in die richtige Richtung geschickt. Das fand ich übrigens sehr positiv an der ganzen Veranstaltung: überall standen eine Menge Helfer, die nicht nur freundlich waren sondern auch immer kompetent weitergeholfen haben.

Dann noch WZ2- und Zielbeutel abgegeben und zum Schwimmstart geschlichen... die Spannung stieg langsam aber sicher... um 12 dann endlich WK-Besprechung... Neo an, noch ein Gel futtern und dann war es soweit!

Aufwärmen hab ich in der Aufregung glatt vergessen (weil sich auch sonst überhaupt niemand warm gemacht hat, der so um mich herum stand...), also mussten die paar Meter vom Schwimmeinstieg zur Startlinie reichen. Ich habe mich an der äußersten Bahn eingereiht - lieber ein paar Meter mehr und dafür ruhig schwimmen als ständig von den anderen gestresst werden. Die Strategie ist super aufgegangen - wohl auch weil ich so langsam war :-)
Insgesamt war das Schwimmen echt locker. Lag zu einem guten Teil daran, dass man sich tatsächlich an den gelben Leinen unter Wasser orientieren konnte - ich musste nur für Wendebojen und Ziel den Kopf zur Orientierung heben.
Rausgekommen ist dann eine für mich sehr gute Zeit (44 Minuten - gerechnet hatte ich mit 50 Minuten, vor allem nach der Schwimmleistung in Düsseldorf, wo ich mit Slalomschwimmen für 1500m 42 Minuten gebraucht hatte)

Am Ausstieg hatte ich kurz Krämpfe in Ober- und Unterschenkel auf beiden Seiten, aber nach zwei, drei Schritten war der Spuk auch schon wieder vorbei. Dann locker zur WZ, Neo aus (aufräumen musste ich ihn nicht - ein Helfer meinte er macht das schon), Radschuhe an und los gings.

Die Radstrecke habe ich fast komplett in Aero-Position bestritten. Das ist deshalb erwähnenswert, weil ich im Training insgesamt sicher weniger als 20 Minuten in Aero-Position gefahren bin (da waren mir immer zuviele Autos am Überholen...). Das Resultat waren natürlich übelste Druckstellen an der Sitzfläche... gegen Ende bin ich ganz schön hin- und hergerutscht weil es überall wehtat. Außerdem gabs Druckstellen an den Unterarmen, die waren das wohl auch nicht gewohnt ;-). An der Sitzposition muss ich echt noch arbeiten, viel länger als die 90km hätte ich nicht auf dem Rad sitzen wollen.

Auf den letzten 10 oder 15 Kilometern habe ich mich dann noch nett mit einer anderen Starterin unterhalten. Wir hatten uns gegenseitig schon ein paarmal überholt und dabei ein paar Worte gewechselt, aber so ab km70 war wirklich sonst keiner mehr in Sichtweite, dann sind wir bis zum Schluss einfach nebeneinander gefahren und haben uns gegenseitig von diversen Schmerzen und voller Blase abgelenkt :-)

In der WZ gings für mich dann auch schnellstmöglich aufs Dixi - hach, war das schön. Dort reichte die Zeit auch für einen Blick auf die Uhr: 4:20 Stunden standen drauf. Noch 2:40, um mein Zeitziel zu erreichen... also würde eine 7er Pace locker reichen! Also bin ich ganz gemütlich losgelaufen und habe erst auf der zweiten Runde ein kleines bisschen mehr Gas gegeben. Die Wendeltreppe fand ich eigentlich ganz lustig. Bin so im Seemannsgang hochgewankt und hatte oben immer einen viel zu hohen Puls. Aber es war eine nette Abwechslung, vor allem wenn man so lang unterwegs ist wie ich. 2:27 stand am Schluss auf der Uhr. Nur fünf Minuten langsamer als meine (bisher einzige) Halbmarathon-Zeit vom letzten Jahr, damit kann ich wirklich zufrieden sein.

Im Ziel - nach insgesamt 6:48:33 - war ich dann doch ziemlich platt und habe die kostenlose Massage sehr SEHR gerne genossen. Wenn ich meinem Fanclub glauben kann, konnte ich nach der Massage auch plötzlich wieder viel besser laufen. Muss wohl ziemlich fertig ausgesehen haben nach dem Zieleinlauf?!?

Wie auch schon nach der OD Düsseldorf war ich im Ziel erstmal pappsatt. Vielleicht habe ich unterwegs zuviel gegessen?!? Auf dem Rad waren das so alle 10km ein Gel oder Riegel und insgesamt 2,5 Radflaschen voll Iso-Plörre. Beim Laufen habe ich an fast allen Stationen ein Gel genommen. Ich habe irgendwo die Empfehlung 1g KH pro Stunde und Kilo Körpergewicht gelesen, da habe ich versucht hinzukommen. Gerade nochmal nachgerechnet, ich lag wohl so bei 0,9g. Jedenfalls brauchte ich danach kein Abendessen mehr.

Und bevor ichs vergesse noch ein Wort zu meiner Wettkampf-Geschwindigkeit: weil mein Hauptziel ja das Finishen war, habe ich mich im WK nicht an Geschwindigkeiten orientiert, sondern fast nur am Puls. Ziel war auf dem Rad die 160 und beim Laufen zumindest auf der ersten Hälfte die 165 nur selten zu überschreiten. Zur Orientierung: Maxpuls liegt so bei 190 oder knapp drüber, bei FT Einheiten komme ich häufig in den Bereich um 180.
Auf dem Rad hätte ich wohl etwas mehr Gas geben können, da lag der Durchschnittspuls am Ende nur bei 155 (max 168), beim Laufen hat es dagegen ganz gut geklappt, da waren es 163 (max 174).

Und das Fazit? Ich bin saumäßig stolz, dass ich ins Ziel gekommen bin!
Die Zeit lässt sich in den nächsten Jahren sicher noch verbessern. Wenn ich meine Zeiten so anschaue, sehe ich vor allem beim Radeln und Laufen großes Potential. Soweit ich das beurteilen kann, fehlt es mir in beiden Disziplinen an Kraft und Kraftausdauer. Da komme ich mit FT sicher gut weiter!